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Samstag, 31. Dezember 2016

HUSTEN - Kurlaub für Pferde mit tiefen Atemwegserkrankungen in Brandenburg

Wer ein Pferd hat, welches auf Heustaub oder Stroh allergisch durch Husten, bzw. Ausfluss aus den Nüstern reagiert, der weiss, wie sehr diese Situation Pferd und BesitzerIn belasten kann.
Denn aus dieser Situation kann eine chronische Erkrankung werden bis hin zur Dämpfigkeit. Der Husten ist ja dabei nur ein Teil der Symptome. Zusätzlich kommt es zu Leistungsabfall und einer flachen Atmung. Im Besten Fall zu Schleim, der aus den Nüstern läuft.
Wir reden hier von einer Atemwegserkrankung der tiefen Atemwege.

Diese Situation begegnet vielen PferdebesitzerInnen immer wieder bei feuchtem und kaltem Winterwetter.

Aus Erfahrung kenne ich selber diese Situation und wie machtlos man dem gegenüber stehen kann, wenn auch vom Tierarzt verschriebene Mittel keinen wirklichen Erfolg bringen.
Diese Situation hat dazu geführt, dass ich mich intensiver mit Ursachen und deren Behandlung auseinandergesetzt habe, vorzugsweise mit biologischen Therapien.



Dazu empfehle ich zunächst, der Ursache auf den Grund zu gehen. Die Ursache ist oft nicht nur eine, sondern vielfältig. Diese Checkliste soll helfen, die Wurzel des Übels zu finden:

  • Haltung. Ist ausreichend Frischluftzirkulation vorhanden? Es gibt auch hier gute Laufstall bzw. Boxenhaltungen, die diese Notwendigkeit berücksichtigen. 
  • Auslauf/ Weide. Besteht ausreichend Möglichkeit, dass das Pferd draussen sein kann? Zu wenig Auslauf gibt es dabei nicht. 
  • Stress. Viele Situationen können Stress beim Pferd auslösen: Starke Fluktuation in einer Gruppe, Stallwechsel, Trainingsbedingter Stress, usw. Alles Faktoren, die wir selbst gesunden Pferde nicht aussetzen möchten.
  • Bewegungsmangel. 
  • Einstreu. Welche Einstreu wird genutzt?
  • Stallhygiene. Unzureichende Stallhygiene begünstigen die Anfälligkeit für unterschiedliche Erkrankungen.
  • Qualität Rauhfutter. 
  • Fütterung.
Es ist oft nicht nur ein Punkt, der zu dieser Situation führen kann. Meist sind es Kombinationen.
Dadurch ergeben sich vielfältige Heilungsmöglichkeiten. In jedem Fall sollte ein Tierarzt konsultiert werden, um weitere Maßnahmen nebst der Medikamentengabe in Betracht zu ziehen. Dazu kann neben der medikamentösen Behandlung u.U. auch eine Diagnose mittels Endoskopie gehören.

Ein Medikament behandelt das Symptom, nicht aber die Ursache.

Diese Symptombehandlung ist natürlich wichtig, dennoch sollte so schnell als möglich auch weitere Möglichkeiten in Betracht gezogen werden, da eine solche Behandlung längerfristig gehen kann.
  • Alternative Heilungsmethoden wie Hömöopathie
  • Futterumstellung
  • Einstreuumstellung
  • Haltungsänderung
  • Stallwechsel
  • Inhalation (Vorzugsweise mit einem Ultraschallvernebler, dessen vernebelte Teilchen bis in die Alveolen reichen)
  • Stallhygiene
  • Schleimlösung (auch durch die Möglickeit, dass das Pferd seinen Kopf so tief wie möglich trägt und in einer Umgebung steht, die ausreichend Frischluftzirkulation bietet).
  • Angepasste Bewegung
  • Qualtitätsrauhfutter
  • Stressreduktion
  • Heubedampfung
  • Heufütterung mit Staubreduktion und bodennah
Im Beispiel meines Pferdes haben wir fast alle o.g. Punkte angepasst. Die Situation war so schlecht, dass sogar die Heubedampfung keine Verbesserung bewirkte und Heulage gefüttert werden musste, welche allerdings u.a. zu einer Kryptopyrrolurie führte.
Dieses Pferd hat jetzt keine Probleme mehr und kann regulär mit Heu gefüttert werden.

Mir ist bewusst, dass nicht jeder Pferdebestitzer und Pensionspferdehalter die Möglichkeit hat, einen Stallwechsel vorzunehmen oder Einfluss auf die Stallhygiene, der Einstreu oder der Rauhfutterqualität hat. 

Dennoch bieten wir beim Horsemanshipcenter durch Rekonvaleszenzaufenthalte auch Pferdehaltern die Möglickeit, wenigstens für eine Verbesserung oder sogar Genehsung das Pferd bei uns einzustellen. Dabei bleibt das Pferd für einen befristeten Zeitraum hier beim Horsemanshipcenter und profitiert von unseren Erfahrung zu diesem Thema, die speziell für dieses Krankheitsbild angepassten Haltungsbedingungen und Lage. 

Bei Fragen zu einem Kurlaub für Ihr Pferd oder Fragen zu diesem Artikel kontaktieren Sie uns einfach per Email. Gerne schicken wir Ihnen hierzu weitere Informationen. Auch bei Fragen, kontaktieren Sie uns einfach per Email:

Info@Horsemanshipcenter.com

Dienstag, 13. September 2016

Erschienen am 29.08.2016 bei

 

Warum Stallhygiene wichtig ist



Mangelnde Wertschätzung bei der Stallhygiene

So richtig redet niemand darüber. Stallhygiene wird kaum je erörtert und es ist unklar, wie sehr diesem Aspekt in den einzelnen Betrieben Wertschätzung entgegen gebracht wird. Ein verantwortungsvolles Stallmanagement nimmt dieses Thema sehr ernst, denn schließlich geht es um die Gesundheit der eingestallten Tiere und derer, die diese Tiere täglich händeln, beziehungsweise Arbeiten im und um den Stall verrichten.
Natürlich ist Stallhygiene mit Aufwand verbunden. Zeitlich und finanziell.
Wünschenswert wäre es daher, dass sich auch Einsteller mit dem Thema intensiver auseinandersetzen. Denn erfahrungsgemäss werden bei der Wahl des passenden Stalls vor allem Fragen zu Preisen, Haltung und Rauhfütterung gestellt. Der Stallhygiene wird dabei kaum je Aufmerksamkeit geschenkt.

Was heisst Stallhygiene eigentlich?

Stallhygiene ist je nach Anlage in Art und Umfang bedarfsgerecht anzupassen.
Horsemanshipcenter
Das Horsemanshipcenter von Klaudia und Thomas Duif, Tanja Bever und Lance Minnick

Wir vom Horsemanshipcenter beachten dabei Folgendes:

  1. Urinstellen in den Stallungen werden wöchentlich intensiv entfernt, gereinigt und zum Trocken freigelegt. Die offenen Bereiche werden gekalkt.
  2. Wir verwenden ausschließlich Strohpellets als Einstreu. Denn Strohpellets haben eine hohe Saugkraft, stauben nur sehr wenig, trocknen die Hufe nicht aus, sind gut zu misten, haben ein geringes Mistvolumen und sind ökologisch durch Verwendung als Kompost einwandfrei vertretbar. Denn Einstreu mit Holzanteil hat im Gegensatz zu Strohpellets ein ungünstiges C (Kohlenstoff):N (Stickstoff) Verhältnis und der pH-Wert rutscht meist in den sauren Bereich.
  3. Wir sorgen dafür, dass unser Mist bester Kompost ist, der zur Düngung der Weiden dient, die nicht in Gebrauch sind. Ein Pferd produziert jährlich ca. 11t Mist plus Einstreu. Damit der Mist kein Abfallprodukt ist, sondern natürlicher Dünger, verwenden wir Plocher und der Misthaufen wir regelmäßig durchmischt, damit er dank Sauerstoff rottet und nicht fault. Bei der Kompostierung kontrollieren wir regelmäßig den pH-Wert. Kompost sollte einen pH-Wert von 7-9 aufweisen. 
  4. Weidemanagement ist ein weiterer Aspekt. Wir achten darauf, dass die Weiden regelmäßig gewechselt, abgeschleppt und gemulcht werden. So können wir eine Überweidung bzw. Geilstellen kontrollieren und Weiden können sich erholen.
  5. Der Pferdebestand wird regelmäßig entwurmt.
  6. Futter wird ausschließlich in dichten Tonnen aufbewahrt. Wir haben bei uns fast keine Mäuse und keine Ratten.
  7. Rauhfutter wird täglich kontrolliert. Wir legen Wert auf beste Lieferanten, bzw. decken einen Teil des Jahresbedarfs mit eigener Heuproduktion ab. Da es sich bei Rauhfutter um ein Produkt handelt, welches starken Schwankungen unterworfen ist, kann es auch vorkommen, dass Rauhfutter nicht unseren Qualitätsansprüchen entspricht – auch vom besten Lieferanten. Solche Ausnahmen werden entsorgt.
  8. Der Heuboden wird regelmäßig von Staub gereinigt.
  9. Angebrochene Rauhfutterballen werden bei Bedarf aufgeschüttelt, damit der erste Staub entfernt wird.
  10. Fütterung von Rauhfutter erfolgt in engmaschigen Heunetzen im Slow-Feeder System. So trennt sich nochmals Staub vom Heu. Der Rauhfutterbereich in den Stallungen wird täglich gereinigt.
  11. Wassertränken werden wöchentlich oder nach Bedarf gereinigt, das gilt auch für die Wasserstellen auf den Weiden. Keine veralgten oder stinkenden Tränken.
  12. Die Futterkammer wird ebenfalls staubfrei gehalten und wöchentlich gereinigt.
  13. Futterbehälter werden wöchentlich oder nach Bedarf gereinigt.

Qualität ist nicht zum Discountpreis zu haben

Man kann erahnen, dass Stallhygiene Aufwand ist. Auch deshalb bieten wir unsere Pensionspferdeplätze nicht für einen Discounterpreis an.
Unrealistisch tiefe Einstellpreise haben immer einen Preis; diesen bezahlen - mit ihrer Gesundheit - die Pferde oder die Menschen, die mit den Pferden umgehen.
Ich hoffe, der Artikel hat Dein Interesse geweckt, der Stallhygiene diejenige Aufmerksamkeit zu schenken, der sie bedarf.
Was ist DIR diese Stallhygiene wert?

Die Box ist gereinigt
Die Box ist gereinigt. Die Urinstellen können austrocknen
Gekalkte Urinstelle
Die Urinstellen sind gekalkt
Rotteförderung bereit zum Aufsprühen.
Die Rotteförderung steht bereit zum Aufsprühen.
Rotteförderung wird aufgesprüht
Die Rotteförderung wird aufgesprüht
Fertige Box mit Einstreu
Die fertige Box mit Einstreu
Gereinigte Futterkammer. Verschlossene Futtertonnen und abgedeckte Futterrationen.
Die gereinigte Futterkammer: Verschlossene Futtertonnen und abgedeckte Futterrationen.
Neue Einstreu im Laufstall.
Neue Einstreu im Laufstall.
Verteilen der Einstreu im Laufstall.
Verteilen der neuen Einstreu im Laufstall.
Fotos: Klaudia Duif, Thomas Duif